Mietfreies Wohnen

Mieten, regelmäßige Wohnabgaben oder Wohnleistungen, dienen dazu, dass wir an einem speziellen Ort wohnen und schlafen dürfen. Für mich war es früher normal, in Miete zu leben, weil alle in meinem Umfeld schon immer in Miete lebten. Daher habe ich mir auch keine Gedanken gemacht was aus den monatlichen Kosten wird und welche Geldsummen im Laufe der Jahre sinnlos ausgegeben werden. Ich habe mein Geld in Akkordarbeit verdient und damit meine Schulden u.a. auch die Mietschulden automatisch mit Bankeinzug beglichen. Fast schmerzlos und völlig Gedankenfrei. Wenn ich am Ende des Monats meine Kontoauszüge geprüft habe, sind mir nur die Ausgaben ausgefallen, die nicht regelmäßig waren. Über die Miete von z.B. 650€ habe ich erst nachgedacht, als jemand eine Wohnung gekauft hat. Der sagte mir, dass seine Kredit-Raten 800€/ Monat betragen würden und er in 25 Jahren der Eigentümer der Wohnung wäre. Langfristiges Denken war mir früher fremd. Komischerweise wollte ich mein Leben schon damals genießen und brauchte jeden freien Cent für mich. Was wäre gewesen, wenn ich vor 25 Jahren eine Wohnung gekauft hätte? Ich hätte wohl jeden freien Cent in die Tilgung der Kreditraten gesteckt. Dadurch hätte ich in schönste Hälfte meines jungen Lebens keine Chance gehabt mir all die Konsum-Träume zu leisten. Urlaube, Kawasaki Rennmaschine und andere Motorräder, Autos, Musikanlagen, Computer, tolle Wochenenden, Essen gehen, Partys, Discos, Klamotten, Gleitschirmfliegen etc. O.k. ich gebe es zu. Ich war in dieser Zeit der perfekte Konsument, weil ich für diese Sachen das Geld hatte. Heute weiß ich: Konsum macht nicht dauerhaft glücklich. Nehmen wir an ich hätte diese Wohnung Finanziert. Dann hätte ich jetzt im Idealfall durch den Zinseszins das doppelte von dem Abbezahlt, was sie eigentlich gekostet hätte. In der Zeit haben sich 8 Mal meine Jobs und Einkommensquellen geändert. Ich hätte mehrmals die Kreditzinsen nicht zahlen können, weil ich monatelang Arbeitslos und schwer krank war. Wenn ich Pech gehabt hätte, wäre meine Wohnung zwangsversteigert worden. Das läuft dann so, dass ein sehr niedriger Mindestpreis für die Versteigerung eingesetzt wird, der in der Regel auch zum Verkaufspreis wird, weil z.B. keiner mitbietet. Die Bank bekommt den Verkaufserlös gut geschrieben und wenn dieser niedriger ist als die Restschuld, dann darf man zum Begleichen der Restschuld weiterackern. Nein Miete und Kredit sind nicht die Lösung der Wohnproblematik. Warum müssen Hausbesitzer eigentlich Grundsteuer, abwassergebühren, etc. bezahlen? Sie haben doch für das Grundstück bezahlt und es gekauft.

Heute denke ich, dass Wohnen, Atmen, Wasser trinken und sogar das Essen der Früchte, die uns die Natur schenkt kein Geld kosten sollten. So lange sich am heutigen System nichts ändert ist es das Beste, selbst Eigentümer in einem liberalerem Land zu werden zu werden.

Aus meiner heutigen Sicht habe ich einige Tipps zum Mietfreien Wohnen:

Führzeitig regelmäßig Geld ansparen, um dann mit einem Schlag Wohn-Eigentum erwerben. Auf diese Weise wird der Zinseszins und somit die eventuelle Verdoppelung der Kreditsumme gespart.

Die Anspar-Zeit so kurz wie möglich halten. Konsum überdenken. Geld nur für Dinge ausgeben, die wichtig sind und Freude bringen.

Fallen Mietkosten an, dann senke sie möglichst auf ein Minimum herab. Alternative Wohnprojekte gibt es mittlerweile genug. Doch sollte alles angemessen sein. Wohnen gegen Hand z.B. darf nicht als unterbezahlte Vollzeitarbeit ausarten.

Weniger ist mehr. Die Höhe des Kaufpreises spielt eine wichtige Rolle. Wer eine halbe Million ansparen will braucht 10 Mal länger, als jemand, dem 50 Tausend ausreichen.

Kaufkraft bündeln und mit anderen Teilen bringt alle schneller und geselliger ans Ziel.

Der Wohnort darf Geld bringen statt Geld zu kosten. Motto: Lebensmittelpunkt statt weit entfernte Arbeitsdienste.

Mehr Generationen Wohnen war früher In, weil es viele Vorteile für alle bringt. Eine Option für Familien-Menschen.

Das mit dem Eigenkapital ist so eine Sache. Wer will schon ein Kredit aufnehmen, der er einen zu regelmäßigen Zahlungen verpflichtet und in doppelter Höhe zurück gezahlt werden muss? Wir sind deswegen dabei, ein Bauprojekt zu minimalen Selbstkosten zu planen.

Das Baumaterial muss nicht unbedingt neu sein! Gut erhaltene Bauteile z.B. aus Abriss-Immobilien helfen die Preise niedrig zu halten.


Sonnige Grüße 


LEO

MIET FREIES LEBEN
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Kommentare: 1
  • #1

    Carsten (Dienstag, 09 April 2019 02:18)

    Schöne Perspektive auf die allgemeine Problematik, dass man sich nur all zu oft an dem orientiert was andere/bereits die Eltern taten. Zu heutigen Zeiten kann man nicht mit alten Schablonen Pläne schmieden.
    "Was brauche ich wirklich?" ist da wohl die alles entscheidende und zentrale Frage.